Nassau. Das Nassauer Land ist eine fast einzigartig schöne Mittelgebirgslandschaft, bereichert durch das herrliche Lahntal mit zahlreichen, hoch attraktiven Seitentälern mit idyllischen Bachläufen. Daneben bietet die Region ein reichhaltiges Portfolio an Naturschätzen und historisch bedeutenden Sehenswürdigkeiten. Dies alles den Bürgern/innen und besonders den touristischen Gästen erlebbar zu machen ist oft nur „auf Schusters Rappen“ so wirklich attraktiv und spannend. Die Touristik der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau hat, in Absprache mit den Gemeinden und den Wegepaten ein neues Wanderwegekonzept von einundzwanzig, über das gesamte Verbandsgebiet verteilten Wanderwege ausgewählt, welche mit dem Leistungsversprechen „möglichst 52-Wochen-wanderbar“ versehen beworben werden sollen.
Was heißt denn 52-Wochen-wanderbar genau? Die Wege sollen regelmäßig auf Hindernisse, meist umgestürzte Bäume und Ähnliches kontrolliert werden; die anschließende, zeitnahe Beseitigung von Hindernissen sollte natürlich auch gewährleistet sein, damit die Wanderer sicher und ohne große Behinderungen die Schönheit der Region genießen können. Die Paten müssen den Ort des Problems bei der Meldung sehr genau beschreiben, am besten unter Angabe der entsprechenden GPS-Daten, um langwieriges Suchen für die Beauftragten zu vermeiden.
Der Wald hat unter den, meist trockenheitsbedingten Kalamitäten erhebliche Schädigungen erfahren und es besteht es leider keine Aussicht auf diesbezügliche Entspannung. Daher können die Gemeinden dieses Versprechen ohne ehrenamtliche Unterstützung einfach nicht gewährleisten. Und genau da leisten die Wanderwegepaten in vielstündiger, ehrenamtlicher und anstrengender Arbeit einen unersetzlichen Beitrag um das schöne Nassauer Land als Wanderregion zu etablieren. Da wurden neue Wegeführungen erkundet, digitalisiert und diese werden nun fortfolgend auch ausgeschildert. Wegeverläufe wurden gesichert, teils mit erheblichem Materialeinsatz, Schutzhütten instandgesetzt und vieles mehr. Dafür ist ein herzliches Dankeschön und breite Akzeptanz für Ihr Tun mehr als angesagt.
Nach einem, wie beinahe bei fast allem Neuen, etwas holprigen Start haben sich nun die Paten für die „Nassauer Wege“ mit Forst, Bauhof der Stadt Nassau und dem Stadtvorstand zusammengefunden, um die notwendigen Arbeiten und Verantwortlichkeiten in ein abgestimmtes Konzept zu überführen, welches hilft, das „52-Woche-wanderbar-Versprechen“ umsetzbar zu gestalten, ohne einzelne Protagonisten zu überfordern.
Die Sicherheit der Ehrenamtler/innen nahm großen Raum in den Gesprächen ein. Über Beauftragungen und entsprechende Vereinbarungen mit der Stadt Nassau werden die Wegepaten versicherungsmäßig abgesichert, sollte es bei den Arbeiten im Gelände einmal zu einem Unfall kommen, was wir alle natürlich nicht hoffen wollen.
In Zusammenarbeit mit dem Forst werden Sicherheitsbelehrungen für die anfallenden Arbeiten, wie Motorsägen-Kurse, usw. angeboten. Größere und für die Paten zu gefährliche Arbeiten sollen in Form einer Art Rahmenausschreibung zu Vergabe an Fachfirmen vorbereitet werden. Eine feste Meldekette mit klar geregelten Verantwortlichkeiten zur zeitnahen Beseitigung von Hindernissen auf den Wanderrouten wurde diskutiert und schlussendlich fixiert, inklusive der Beteiligung von Bauhof, Forst und der Verwaltung VG BEN, danke auch dafür.
Alles in Allem wurde eine konzeptionell durchgetaktete Lösungskette erarbeitet, welche den Wegepaten Sicherheit gibt und die nötige Unterstützung aufzeigt, um den Liebhaber/innen unserer schönen Natur auf Dauer ein möglichst hindernisfreies Wandererlebnis zu sichern.